Auffällig sind dabei die Solarkollektoren über den Parkflächen des Sportparks. Diese sollen den Wärmebedarf des Sportparks und des angren-zenden Gebäudekomplexes IQ der Stadtbau GmbH in der Daimlerstraße vollständig decken. In der kalten Jahreszeit wird ein Hackschnitzelkessel als zusätzliche Wärmequelle genutzt, wodurch ein solarer Anteil für den Sportpark von ca. 50 Prozent erreicht wird. „Der Sportpark Ost ist die zurzeit größte Baustelle in Regensburg mit großer Bedeutung für die Stadt. Schließlich entstehen hier ein Schwimmbad und eine Leichtathle-tiktrainingshalle. Beide sind als so genannter Standortfaktor wichtig für die Attraktivität unserer Stadt. Dass dieses Projekt nicht nur im Zeit- und Kostenrahmen, sondern auch extrem nachhaltig umgesetzt wird, freut mich sehr“, so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Als Stadtwerk ist es unser Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein. Dabei gilt es, vor allem auch die Wärmeversorgung unserer vielen Betriebsstätten auf nicht-fossile Beine zu stellen. Ich freue mich sehr, dass das beim Sportpark Ost von Beginn an gegeben ist. Damit setzen wir, neben den Aspekten des nachhaltigen Bauens, die wir hier ohnehin schon berücksichtigt haben, ein weiteres Ausrufezeichen in Sachen Nachhaltigkeit“, erklärt Manfred Koller, der Geschäftsführer von das Stadtwerk.Regensburg. Im Anschluss an die Inbetriebnahme der Energiezentrale gab es noch die Möglichkeit zur Besichtigung der Baufortschritte.
Unterstützt wird das Stadtwerk bei der nachhaltigen Wärmeversorgung des Sportpark Ost von der Ravensburger Firma Sowaport GmbH. „Mit der Realisierung eines Kollektorfeldes über dem Parkplatz zur Wärmeversorgung einer Sport- und Schwimmhalle hoffen wir, eine neue Ära der Wärmewende für kommunale Schwimmbäder zu beginnen. Ich freue mich, dass wir das Projekt in Regensburg umsetzen können“, betont Bernd Buck, der Geschäftsführer der Sowaport GmbH. Sein Kollege Marco Eckardt ergänzt: „Die Anlage zeichnet sich durch den großen Solaranteil der Wärmeerzeugung aus. Hier stehen wir erst am Anfang. In Verbindung mit größeren Speichern kann der Anteil künftig bei weiteren Projekten noch vergrößert werden.“
Die Heizanlage im Überblick
Das Kollektorfeld besteht aus 216 Solarthermiekollektoren. Die Kollektoren sind in 18 Reihen mit je 12 Kollektoren angeordnet, wodurch eine gesamte Kollektorfläche von 2.940 Quadratmetern entsteht, die über 1 Gigawattstunde solare Wärme liefert.
Das Kollektorfeld speist den 500 Kubikmeter großen Wärmespeicher mit rund 80 Grad Celsius heißem Wasser, sodass auch einige Regentage im Sommer problemlos überbrückt werden können. Im Winter dient der Wärmespeicher als Sicherheitspuffer für ungeplante Stillstände des Hack-schnitzelkessels. Dieser hat eine Leistung von 800 Kilowatt (kW) und wird mit Hackschnitzeln aus heimischer Forstwirtschaft betrieben. Die Abgase werden über modernste Filtertechnik gereinigt. Der durch die Hackschnitzel-Verbrennung bedingte CO2-Ausstoß ist nachhaltig, da dieser im Jahresverlauf im regionalen Wald wieder gebunden werden kann. Für den Anlagenstrom wurde auf der Heizzentrale eine PV-Anlage mit 30 kWp und 23 Kilowattstunden Batteriespeicher installiert, wodurch ca. 70 Prozent des Strombedarfes gedeckt werden kann.
Der Baubeginn war bereits im März dieses Jahres. Das Heizhaus, der Wärmespeicher und das Kollektorfeld sind errichtet. Der Heizkessel und ein Großteil der zugehörigen Heiztechnik sind installiert. Die Versorgung der neuen benachbarten Gebäude der Stadtbau Regensburg GmbH soll im April 2025 beginnen. Dazu muss noch eine Nahwärmetrasse mit ca. 400 Metern Länge verlegt werden.
Eine nachhaltige Baustelle
Bis zu 6.000 Kubikmeter Recyclingbeton wurden beim Bau des Sportparks Ost verwendet. Im Schnitt liegt der Anteil an Recyclingbeton in allen Bauteilen bei rund 40 Prozent. Das Material stammte aus den abgerissenen Kasernengebäuden und wurde in direkter Nachbarschaft der Bau-stelle in neues Baumaterial verwandelt. Ständerwände der Fassaden einschließlich Verschalung, das Tragwerk und die Decke der Schwimmhalle bestehen aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Zur Eigenstromversorgung des Sportpark Ost ist auf den Dächern eine PV-Anlage mit 315 kWp installiert worden.
Zum Sportpark Ost
Auf dem Gelände der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne in der Zeißstraße in Regensburg entstehen ein Hallenbad und eine Leichtathletiktrai-ningshalle. Die Eröffnung ist für den Frühsommer 2025 geplant. Das Hallenbad wird allen Bürgerinnen und Bürgern offenstehen. Das abgestimm-te Becken- und Raumangebot zielt auf das sportliche Schwimmen und auf Schwimmkurse ab. Die Leichtathletiktrainingshalle wird für Sportlerin-nen und Sportler aus dem Breiten-, Schul- und Leistungssport bereitstehen und auch für die Veranstaltung diverser Sportwettbewerbe. Insgesamt werden etwa 55 Millionen Euro (inklusive Fördermittel) in den Bau investiert.