Energie sparen ist wichtig. Dafür braucht es manchmal eine ganz besondere Idee. Diese hatte Herbert Boehmer, Betriebsstättenleiter von das Stadtwerk.Westbad. Mit 30 Jahren Berufserfahrung bei den Regensburger Bädern hatte er die zündende Idee, wie durch Wärmerückgewinnung bei der Badewasseraufbereitung jede Menge Energie gespart werden kann.
„Jährlich mindestens 700 Megawattstunden (MWh) Wärme können wir dank der großartigen Idee von Herbert Boehmer vermeiden. Das entspricht einer Summe von circa 130.000 Euro im Jahr“, erklärt Manfred Koller, Geschäftsführer von das Stadtwerk.Regensburg. „Auch die daraus folgende CO2-Einsparung ist natürlich noch zu beachten. Diese ist für den Umweltschutz elementar und sollte nicht außer Acht gelassen werden.“
Die Idee dahinter
Um im Westbad stets eine optimale Badewasserqualität garantieren zu können, müssen in regelmäßigen Abständen Teile des Beckenwassers erneuert werden. Dazu wird erwärmtes Beckenwasser nach Spülung der Badewasserfilter (sogenanntes Rückspülwasser) mit einer Temperatur von circa 28 Grad Celsius in die Kanalisation abgeführt. Frisches Wasser mit einer Ausgangstemperatur von ungefähr 10 Grad Celsius muss auf die jeweiligen Temperaturniveaus der Becken erwärmt werden, bevor es diesen zugeführt werden kann. In den Warminnen- und Außenbecken des Westbads sind das bis zu 34 Grad Celsius. Hierdurch wird eine erhebliche Menge an Energie in Form von Wärme benötigt.
„Und genau dort setzte meine Idee an. Die Wärme des Rückspülwassers muss vor Entsorgung über die Kanalisation an das notwendige Frisch- und Nachspeisewasser übertragen werden. Diese Wärmeübertragung erfolgt über einen neu installierten Wärmetauscher. Eine Temperaturanhebung von bis zu 10 Grad Celsius über Stadtwasserniveau ist ohne weiteres zu erreichen“, so Herbert Boehmer. Auch die genaue Anlagenplanung mit der zugehörigen Erfassung der notwendigen technischen Komponenten hat Herbert Boehmer erarbeitet und schließlich mit Jürgen Jaenke und Josef Karg vom Westbad-Technikteam umgesetzt. Während sich die Kosten für den Wärmetauscher und das weitere Zubehör inklusive Einbau auf rund 14.000 Euro beliefen, ist die Energieeinsparung groß. Die Anschaffungs- und Montagekosten dieser Anlage, haben sich innerhalb kürzester Zeit (40 Tage) amortisiert.
Die Energieeinsparung von 2 MWh pro Tag und dadurch auch die Gesamteinsparung von 700 MWh pro Jahr, kann sich im Jahresdurchschnitt sogar noch positiver auswirken. „Eine Steigerung von 10-20 Prozent sind voraussichtlich möglich. Denn an hochfrequentierten Tagen wie in Ferienzeiten oder der Freibadesaison, wenn alle Badebecken in Betrieb sind, wird durch die steigende Besucherzahl und die damit einhergehende Beckenbelastung auch der Umsatz des Frisch- und Nachspeisewassers erhöht, was einen analogen Mehrwert der Wärmerückgewinnung schafft“, erklärt Boehmer.
Betriebliches Vorschlagswesen
Im März dieses Jahres reichte Herbert Boehmer seine Idee beim betrieblichen Vorschlagswesen von das Stadtwerk.Regensburg ein, welches gute Ideen honoriert. „Wir sind stolz auf unsere Mitarbeiter:innen und belohnen gute Ideen und Engagement. In diesem Fall ist es besonders anerkennungswürdig, steckt doch der uns so wichtige Nachhaltigkeitsgedanke dahinter. Oft sind es aber auch kleine Vorschläge, die Verbesserungen schaffen. Solche Dinge wollen wir fördern und werden deshalb von uns belohnt“, so Koller.